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Mountainbike-Tour durch Madagaskar, Zwei Stürze, Tag 8

Madagaskar, Biketour, Mountainbike, Mountainbiketour, Klaus Sperling, Hauser-Exkursionen, Gerhard von Kapff, Makis, Lemuren, Trail, MTB.
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Sahambavy – Ambalavao

80 Bike-Kilometer

Der Abschied aus dem Hotel Lach fällt schwer. Wir haben schon so viele Eindrücke gesammelt, dass es jetzt gut tun würde, einen Tag zu pausieren, sich die Fotos noch einmal anzusehen – und vor allem zu entspannen. Denn das Hotel ist wirklich ausgezeichnet, das Essen fast schon französisch vornehm und das Frühstück mit frischem geschnittenem Fruchtsalat, gepresstem Saft und Eiern lässt auch keine Wünsche offen.

Doch wie immer um 8 Uhr stehen wir vor dem Hotel, überprüfen den Luftdruck der Räder, und dann geht es los. Ich freue mich auf das Biken, denn immerhin steht jetzt wieder eine Piste an. Off-Road gefällt mir inzwischen am besten, und am liebsten würde ich es so richtig krachen lassen beim Bergab-Radeln. Das Hirn verbietet immerhin die unvernünftigsten Momente. Die Fahrt ist alles andere als einfach, denn die Pisten sind teils in katastrophalem Zustand. Schuld sind meist die Ochsenkarren, deren grobe Holzräder tiefe Furchen in den Erdstraßen zurücklassen. Durch die heftigen Regenfälle entstehen bis zu knietiefe Gräben inmitten der Fahrbahn, die oft genug auch noch lehmig und mit Wasser gefüllt sind.

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Wir fahren durch eine wunderschöne, sattgrüne Landschaft, in der vor allem Reisanbau betrieben wird. Normalerweise werden die Äcker von Ochsengespannen mit angehängten Furchenziehern bearbeitet. Ein Knochenjob für Mensch und Tier. Meist braucht es dazu mindestens zwei Menschen. Einen, der die Furche zieht, und mindestens einen zweiten, der die Ochsen antreibt und in der Spur hält.

In den Dörfern, deren Straßen fast ausschließlich über Lehmböden verfügen, werden wir stets freundlich begrüßt. Meist von Kindern, für die es unheimlich spannend ist, uns Marsmenschen mit unseren bunten Klamotten, Helmen, Handschuhen und den modernen Bikes durchfahren zu sehen. Eine Kommunikation ist nur selten möglich. Nur die wenigsten sprechen ein paar Brocken Englisch. Mit Französisch sieht es zumindest ein klein wenig besser aus.

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In einem Dorf, in dem gerade ein Markt stattfindet, legen wir eine Pause ein. Unser Reiseleiter Rover kauft ein paar Bananen, denn alles andere, was verkauft wird, müsste erst gekocht werden. Ich erstehe für 50 Cent einen bunten Madagaskar-Reissack und werde irritiert gemustert. Als wir schließlich auf einem kleinen Treppenabsatz zu siebt sitzen und Bananen essen, baut sich vor uns eine kleine Menge von knapp 30 Menschen auf, die uns einfach nur mustert und beim Essen beobachten will. So etwas wie wir scheint hier selten vorzukommen. Naja, stimmt wohl auch. Vor allem, wenn man überlegt, wie wir auf die Menschen wirken müssen: Wir sind allesamt über 50 Jahre alt, eine Frau sogar 73, also alles Menschen, die der madagassischen Lebenserwartung von 52 Jahren nach längst  tot sein müssten. Wir kommen mit elegant geformten Helmen und in knallbunten Kunstoff-Klamotten auf  Hightech-Bikes in ihr Dorf geradelt, essen Bananen, kaufen Transportsäcke für Reis und radeln dann weiter. Wir Weiße müssen wirklSie sind einfach seltsam, diese Weißen.

Ich stürze heute gleich zwei Mal. Beim ersten Mal ist alles noch relativ easy. Ich rutsche mit dem Hinterreifen weg und schlittere noch fünf Meter auf meiner linken Seite die Piste nach unten. Ein paar Abschürfungen, kein Problem, es geht weiter. Irritierend ist allerdings für mich, dass ich den Sturz nicht verhindern konnte: Ich war relativ langsam und hatte keinen ersichtlichen Fahrfehler gemacht. Sturz zwei war schon unangenehmer: Beim Fahren durch eine Kuhle stürzt mein Rad nach links, ich knalle so sehr mit dem Helm auf einen Stein, dass es richtig kracht und Urs, der vorausfährt, total erschrickt. Erst als ich wieder aufstehe, spüre ich, dass ich mich auch am Handgelenk verletzt habe. Ich fahre zwar weiter, kann das Handgelenk aber nicht mehr richtig drehen, ohne große Schmerzen zu haben. Außerdem wird es immer dicker. Hoffentlich ist nichts gebrochen. Ich radle nun halt einhändig auf dieser Piste weiter.

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Wenn es schlimmer wird, beschließen wir abends, muss ich morgen früh im Krankenhaus geröntgt werden. Bis dahin helfen Eisbeutel und Schmerztabletten.

Mehr Bilder zu dieser Tour und über den Reisebuchautor Gerhard von Kapff erfahren Sie unter www.abenteuer-zum-nachmachen.com. Seine bekanntesten Bücher sind: „Mit zwei Elefanten über die Alpen. Eine Familie wandert von München nach Venedig.“ und „Wüstenblues. Mit dem Mountainbike von den Victoria-Wasserfällen bis Kapstadt.“ Das zweite Buch basiert auf einer Tour von Hauser-Exkursionen. Die Bücher von Gerhard von Kapff sind handsigniert und versandkostenfrei im Shop auf dieser Seite, bei Amazon oder im Buchhandel erhältlich.

Alle Bücher:

 „Mit zwei Elefanten über die Alpen. Eine Familie wandert von München nach Venedig.“

 „Wüstenblues. Mit dem Mountainbike von den Victoria-Wasserfällen bis Kapstadt.“

„Abenteuer für Vater und Sohn. Unvergessliche Erlebnistouren.“

„111 Orte in Teneriffa, die man gesehen haben muss.“

„111 Orte im Altmühltal und in Ingolstadt, die man gesehen haben muss.“

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