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Vom Goldenen Dreieck in die alte Königsstadt Luang Prabang, Teil 7

Luang Prabang, Pekong Pearl, Flusskreuzfahrt, Laos
Luang Prabang, Pekong Pearl, Flusskreuzfahrt, Laos

Von Sibylle von Kapff

Luang Prabang ist ein erstaunlicher Ort. Noch nie zuvor habe ich eine asiatische Stadt so sauber und aufgeräumt erlebt. Fast unecht, und trotzdem in seiner Mischung zwischen asiatischem Flair und Resten französischer Kolonialbauweise wunderschön.  Nicht umsonst steht Luang Prabang auf der UNESCO-Welterbeliste. Mit seinen 35 buddhistischen Klöstern ist die Stadt religiöses und  kulturelles Zentrum des Landes. Auch wenn der Ort mit Sicherheit nicht die normalen Lebensumstände der Laoten widerspiegelt, macht es Spaß, durch die gepflegten Straßen zu schlendern. Unmöglich, auch nur annähernd alle Tempel besichtigen zu wollen, wir beschränken uns nach dem Frühstück auf der Mekong Pearl auf den schönsten und berühmtesten, den Wat Xieng Thon. Ein Besuch im Nationalmuseum, dem ehemaligen Königspalast, ist ebenfalls Pflicht.

Jetzt wird es nach all den Besichtigungen Zeit, aktiv zu werden. Etwas ganz Spezielles steht auf dem Programm: Ein Exkurs in die laotische Kochkunst mit sehr außergewöhnlichen Zutaten, zumindest für uns Europäer. Es beginnt noch recht harmlos. Wir erfahren, wie der hier überall verwendete Sticky Rice gekocht wird. Doch dann geht’s zur Sache – geröstete Heuschrecken vermischt mit Chili und anderen Gewürzen ergeben einen wunderbaren Dip für Klebereisbällchen. Aber auch als Snack sind die Insekten überraschend lecker, Kartoffelchips nicht unähnlich. Geröstete Maden und Schmetterlingspuppen erfordern allerdings Mut zur Verkostung, die Optik ist einfach zu befremdlich. Und der Geschmack – naja, ein bisschen muffig.

Gemeinsam bereiten wir den Hauptgang zu: Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Chili, Zitronengras, Thai Basilikum und Dill werden mit einem Stössel zerstampft, dazu kommt etwas Sojasauce und Wasser. Nun wird es gruslig: einen ausgenommenen, glitschig-kalten Frosch mit einem großen Messer zu zerteilen, ist nun wirklich nicht jedermanns Sache. Ich bevorzuge ein bereits zerteiltes Exemplar, und füge es der Paste hinzu. Die weniger Mutigen unter uns weichen auf Tofu aus, aber ich bin wild entschlossen, das „Originalrezept“ zu probieren. Eingeschlagen in ein Päckchen aus Bananenblättern wird das Gemisch nun gedämpft. Das Endprodukt ist nach einer knappen halben Stunde Garzeit erstaunlich schmackhaft. Auch wenn auch der Frosch eine etwas fieselige Angelegenheit ist. Vorsichtshalber kippen wir einen guten Schluck Reisschnaps hinterher, kann ja nicht schaden.

Abends auf dem Schiff wird uns eine „Baci“-Freundschaftszeremonie zuteil, bei der wir von einer Gruppe Laoten mit guten Wünschen bedacht werden. Typisch ist hierbei der Wunsch nach vielen Kindern und Enkeln. Danke schön – aber ich habe meinen Pflichtteil in Bezug auf Nachwuchs bereits erfüllt!

Symbolisch binden uns die Laoten weiße Stoffbändchen um die Handgelenke, begleitet von Trommel, und Holzxylophonmusik. Nach einigen traditionellen Tänzen junger Mädchen in einheimischen Trachten wird es Zeit für das letzte Abendessen auf der Mekong Pearl. Wie schade, dass sich diese wunderbare Reise nun dem Ende zuneigt.

Es gilt, früh ins Bett zu gehen, ein letzter Höhepunkt dieser Reise steht an: Die Speisung der Mönche – um fünf Uhr morgens.

Link zur Reise beim Veranstalter: Lernidee-Erlebnisreisen

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